„Warum ich blogge“

Ich schreibe hier meinen ersten und eigenen Blog, um mich mit meinen Gedanken und Fragen zu beschäftigen.  

Um zu sehen, ob es mir helfen kann, über das, was mich beschäftigt, zu schreiben, vielleicht auszutauschen oder einfach mal loszuwerden. Ich werde sehen, inwieweit es mir hilft und gelingt. Ich bin keine große Rednerin oder Schreiberin, bei mir findet vieles einfach nur im Kopf statt, und das möchte ich ändern.  

Jeder lebt ja in seiner sozusagen eigenen „Bubble“. Wer bin ich, was mache ich privat wie beruflich, was interessiert mich und vieles mehr. Also alles, was mit mir und meinen Interessen zu tun hat, schafft es in meine „Bubble“. 

Wenn man offen und interessiert für Neues ist, vergrößert sich diese immer mal wieder, oder auch nicht. Es gibt schon viele Blogger:innen, Influencer:innen und engagierte Menschen, die sich mit vielen interessanten und wichtigen Dingen beschäftigen, Themen, die viele angehen, und wenn sie in meine Bubble passen, kommen sie rein.  

Genauso sehe ich es auch im Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen in Schulen, Kitas und anderen Einrichtungen. Was die Kinder und Jugendlichen interessiert oder so vorbereitet und präsentiert wird, dass es sie interessieren könnte, kommt in ihre Bubble.  

„Meine Bubble und warum sie mir wichtig ist“

Das Thema Kinder und Jugendliche an deutschen Schulen beschäftigt mich gerade sehr.  

Ich bin Mama von zwei Mädchen im Alter von 11 & 13 Jahren 🙂.  

Bin in der Kita tätig als Erzieherin und stellvertretende Leitung, ich habe auch schon an einer freien alternativen Schule gearbeitet als Lernbegleiterin, das in den letzten 8 Jahren.  

Und durch meinen Beruf und meine eigenen Kinder hat natürlich das Thema Schulbildung bei mir einen hohen Stellenwert in meiner Bubble.  

Sorry, aber ich liebe diesen Begriff „Bubble“ 😉.  

Gerade in den letzten Monaten bringt mich vieles zum Nachdenken, zum Beispiel:  

Meine Große kam mit einem Eintrag im Logbuch (Hausaufgabenheft) aus der Schule, 7. Klasse.  

Weißlich, ob ich das einen Eintrag nennen möchte da stand ein Wort: „Federtasche“ mit einem riesigen Fragezeichen über die ganze Seite. Es war ein Montag, die Woche hatte gerade erst angefangen.  

Ich frage meine Tochter: „Was soll mir oder dir dieser Eintrag sagen?“  

Sie: „Die Lehrkraft hat mich gefragt, wo meine Federtasche ist, und ich hab ihr geantwortet, ich habe keine. Und dann fragte sie, ob ich einen Stift hätte, und den hab ich ihr gezeigt und ja gesagt.“ (Sie bevorzugt es, ihre Stifte lose in der Tasche zu haben)

Ich frage: „Und warum der Eintrag?“  

Tochter: „Sie hat nach dem Logbuch gefragt, und ich hab es ihr gegeben, ohne weitere Unterhaltung bekam ich es zurück.

Ich habe meiner Tochter erklärt, dass ich finde das sie selbst entscheiden kann, wie sie ihre Stifte organisiert.“

Mich hat das echt aus dem Konzept gebracht und auch Sauer gemacht. 

Wieso braucht sie eine Federtasche, wo sie ihre Stifte Aufbewahrt sollte doch ihre Entscheidung sein! Und was ist das für eine Kommunikation zwischen Lehrkraft und Schüler:in?

„Ich bin gespannt, wie ihr das seht. Schreibt mir gerne eure Gedanken in die Kommentare  vielleicht habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder ganz andere Ansichten.“

„Meine Erfahrungen“

Ich bilde mich gern weiter und lerne gerne neue Sachen, ich habe Spaß daran, das heißt nicht, dass das schon immer so war. Ich habe erst die Freude gefunden, als ich wirklich frei in meinen eigenen Entscheidung war. Was, wo und warum möchte ich das machen, und vor allem wie möchte ich das tun.  

In unserem Bildungssystem ist das leider nicht so umsetzbar, darüber nachzudenken, worauf habe ich heute Lust, welche Themen stehen mir zur Verfügung und mit wem mache ich heute was oder lieber alleine. Auch die Frage, wohin verlege ich heute meinen Lernort, kann sich keiner der Schüler:innen stellen. Warum?  

Ich weiß: zu wenig Lehrer, zu viele Schüler, wenig Platz, Materialien und Geld und noch vieles mehr.  

Aber es gibt einzelne Bundesländer, in denen gibt es einige Schulen, die so etwas schon umsetzen und das gut, erfolgreich und sogar mit Auszeichnungen.🤔  

Hm… wenn das so gut funktioniert, warum nicht überall, warum gibt es keinen Austausch zwischen den einzelnen Bundesländern und den Schulverantwortlichen?  

Dass es keinen Austausch gibt, stimmt ja nicht so wirklich, aber es gibt keine Umsetzung, kein Umdenken oder Ähnliches.  

Das Schulsystem ist starr, und wer leidet? „Schüler:innen, Lehrer:innen und auch Eltern“, 

ich würde sogar sagen auch die Wirtschaft und eigentlich die gesamte Gesellschaft.

Mit zwei Kindern im normalen deutschen Schulsystem und meiner Einstellung ist es nicht immer leicht, meine Kinder frühmorgens zu motivieren, in die Schule zu gehen.  

In meiner Arbeit als Erzieherin ist es mir wichtig, jedes Kind als ein einzelnes Individuum wahrzunehmen und zu schauen, wie begleite ich dich jetzt, damit du die größtmögliche Lebenskraft und soziale Kompetenz in dir entwickeln kannst.  

In den Großteilen der Kitas ist das schon seit längerem Praxis. Das nehme ich so wahr, dass dort schon mehr  auf wissenschaftliche, soziale und psychische Studien geschaut wird. Und wie man mit den aufzeigenden Ergebnissen die Arbeit und sich selbst weiterentwickeln könnte.  

„Was ich mir für die Zukunft wünsche“

Ich lese gerade viel von Jesper Juul 🙂 und auch Bob Blume ist gerade einer von dem ich mir Input hole. 

Herr Juul schrieb in einen seiner Bücher mal : 

„ Lehrer sind für einen Staat ja sehr wertvolle Menschen, und wenn die plötzlich sagen: »So geht es nicht weiter!«, wird das nicht ohne Folgen bleiben. Dass sich auf diese Weise ein Tsunami oder eine Lawine entwickelt, der sich niemand mehr entziehen kann.“ 

Ich würde mir wünschen, dass die Lawine oder der Tsunami jetzt über uns kommt und sich niemand, wirklich niemand mehr entziehen oder wegsehen kann!

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