Mehr als Worte.

Was ist GuK?

Die Gebärden unterstützende Kommunikation (GuK) ist eine Methode, die gesprochene Sprache mit einfachen Handzeichen ergänzt. Sie wurde speziell für Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerungen entwickelt, insbesondere für Kinder mit Down-Syndrom. Doch GuK kann für viele Kinder und auch Erwachsene, eine wertvolle Unterstützung sein.

Die Idee dahinter ist simpel: Manche Kinder haben Schwierigkeiten, Wörter auszusprechen oder zu verstehen. Durch begleitende Gebärden bekommen sie eine zusätzliche Möglichkeit, sich auszudrücken. Oft fällt es ihnen leichter, eine Bewegung mit der Hand zu machen als ein Wort zu formen. Das kann Frustration reduzieren, die Kommunikation erleichtern und die Freude am Sprechen fördern.

GuK ist keine vollständige Gebärdensprache, wie die Deutsche Gebärdensprache (DGS). Es handelt sich um vereinfachte Handzeichen, die parallel zur Lautsprache genutzt werden. Das Ziel ist nicht, die gesprochene Sprache zu ersetzen, sondern sie zu unterstützen und zu erweitern.

Der Einsatz von GuK hat viele positive Effekte:

• Kinder, die noch nicht sprechen können, können sich durch Gebärden mitteilen.

• Wenn Kinder sich ausdrücken können, gibt es weniger Missverständnisse und weniger Wutausbrüche.

• Gebärden helfen oft, Wörter zu lernen und zu verstehen, weil sie eine visuelle Unterstützung bieten.

• GuK kann auch Geschwister, Freunde und pädagogische Fachkräfte einbinden und so das Miteinander stärken.

• Kinder mit und ohne sprachliche Einschränkungen können gemeinsam kommunizieren und voneinander lernen.

GuK lässt sich ganz einfach in den Alltag integrieren. Wichtig ist, dass die Gebärden immer parallel zur Lautsprache genutzt werden. Hier ein paar Tipps für den Einstieg:

1. Mit einfachen Gebärden starten

Beginne mit wichtigen Wörtern, die im Alltag oft gebraucht werden, z. B.:

• Essen (eine Hand formt eine Faust und führt sie zum Mund)

• Trinken (eine Hand hält eine imaginäre Tasse und führt sie zum Mund)

• Mehr (beide Hände formen eine Schale und tippen aneinander)

• Fertig (beide Hände gestreckt, rechte Handkante auf die linke Handkante tippen)

Diese Gebärden helfen Kindern, ihre Grundbedürfnisse mitzuteilen.

2. Immer wiederholen

Kinder lernen durch Nachahmung. Je öfter sie eine Gebärde sehen, desto eher probieren sie es selbst aus.

3. In Alltagssituationen einbauen

GuK funktioniert am besten, wenn es natürlich im Tagesablauf eingebaut wird. Beispielsweise:

• Zum Essen die Gebärden für „Essen“, „Trinken“ und „Mehr“ verwenden.

• Beim Anziehen „Jacke“, „Schuhe“ oder „Hilfe“ gebärden.

• Beim Spielen Wörter wie „Ball“, „Musik“ oder „Buch“ mit Gebärden begleiten.

4. Lieder und Reime nutzen

Kinder lieben Musik und GuK-Gebärden passen perfekt dazu! Es gibt viele Kinderlieder, die sich mit Gebärden begleiten lassen, z. B. „Alle meine Entchen“ oder „Was müssen das für Bäume sein..“.

Auch in pädagogischen Einrichtungen kann GuK eine große Bereicherung sein. Hier ein paar Ideen für den Einsatz:

• Begrüßungsrunden mit Gebärden z. B. „Guten Morgen“, „Wie geht’s?“, „Freut mich“.

• Bilderbücher mit Gebärden begleiten, so werden neue Wörter leichter verstanden.

• Gebärden als unterstützende Struktur nutzen, z. B. für Abläufe wie „Jetzt aufräumen“ oder „Gleich gehen wir raus“.

• Mehrsprachige Kinder einbinden, Gebärden können Brücken bauen, wenn ein Kind die deutsche Sprache noch nicht gut beherrscht.

GuK ist eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um Kommunikation zu erleichtern. Sie kann Frustration reduzieren, Sprachentwicklung fördern und Inklusion stärken. Und das Beste: Sie macht Spaß! Ein paar wenige Gebärden reichen oft schon aus, um Kindern zu helfen, sich verstanden zu fühlen.

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