Wenn die Zukunft unsicher wird!
Geht es euch auch so: Manchmal fühle ich mich wie in einem Zug, der rast, ohne dass ich weiß, wohin die Reise geht. Die Politik diskutiert, plant und beschließt und wir, die Familien, die Arbeitnehmer:innen, die Eltern, stehen da und fragen uns: Was bedeutet das eigentlich für unser Leben?
Plötzlich soll das Kindergeld für „Familien mit hohem Einkommen“ gekürzt werden. Aber was ist „hoch“? 60.000 Euro? 100.000? Niemand sagt es uns. Dabei geht es nicht um Neid, sondern um Planungssicherheit. Wie sollen wir Mieten, Kita-Kosten oder Studiengebühren stemmen, wenn wir nicht mal wissen, ob nächsten Monat 200 Euro weniger auf dem Konto landen? Es fühlt sich an, als würde über unsere Köpfe hinweg entschieden, ohne Klarheit, ohne Dialog. Transparenz, das wäre mal ein Anfang.
Und dann der Vorschlag, einen Feiertag zu streichen, um 8,6 Milliarden Euro mehr zu erwirtschaften. Klar, die Wirtschaft brummt, aber was ist mit unserer menschlichen Wirtschaft? Ein freier Tag ist nicht nur Erholung, er ist Zeit für Familie, Freund*innen, fürs Leben. Wenn alles nur noch um Wachstum kreist, verlieren wir den Blick auf das, was wirklich zählt. Menschen, die nicht nur arbeiten, sondern auch leben wollen. Manchmal frage ich mich: Wird unsere Zeit nur noch in Euro bemessen?
Gleichzeitig werden Milliardenpakete geschnürt, 500 Milliarden hier, eine Billion dort, für Verteidigung, Infrastruktur, Panzer. Sicherheit ist wichtig, keine Frage. Aber wenn ich in marode Klassenzimmer schaue, in denen Lehrkräfte fehlen und Kinder über veraltete Bücher gebeugt sitzen, dann stockt mir der Atem. Bildung ist die beste Verteidigung für die Zukunft. Ohne sie bleibt die Wirtschaft bald auf der Strecke, egal, wie viele Investitionen in Stahl und Beton fließen. Und wenn wir jetzt schon über eine Wehrpflicht für junge Menschen diskutieren, während die Jugend gleichzeitig mit Studiengebühren und Klimaängsten kämpft, läuft etwas gewaltig schief.
Dazu die Demografie: Immer weniger Kinder, eine alternde Gesellschaft, Rentenlücken, die wie Abgründe wirken. Wenn ich heute als Pädagogin schon mit Burn-out kämpfe, wie soll ich dann mit 69 noch im Dienst sein? Und wer hält eigentlich die Wirtschaft am Laufen, wenn die Jungen fehlen? Es ist ein Teufelskreis: Wir investieren nicht in Familien, nicht in Bildung, nicht in die Jugend und wundern uns dann, dass niemand mehr Lust hat, Kinder zu bekommen oder im Land zu bleiben.
Wir brauchen Lösungen, die nicht nur Pflichten schaffen, sondern Perspektiven.
Manchmal habe ich das Gefühl, wir werden nur noch verwaltet, nicht gestaltet. Es geht um unser Geld, unsere Zeit, unsere Kinder, aber die Debatten fühlen sich fern an, wie ein Sturm, der über uns hinwegfegt. Wo sind die klaren Antworten? Wo der Mut, zu sagen: „So viel dürft ihr verdienen, ohne Abstriche. So investieren wir in eure Zukunft.“ Stattdessen: Schuldenberge, die unsere Kinder erben, und leere Versprechen, die wie Staub verwehen.
Ich will nicht in einem Land leben, das nur Krisen verwaltet.
Ich will eines, das mutig priorisiert: Bildung als Herzstück, nicht als Randnotiz. Familien als Schutzraum, nicht als Rechenaufgabe. Jugend als Chance, nicht als Pflichtenliste. Altersvorsorge, die Würde wahrt, kein Arbeiten bis zum Umfallen.
Vielleicht bin ich naiv. Aber ich glaube fest: Politik muss wieder näher an den Menschen sein. An uns, die wir jeden Tag versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Redet mit uns, nicht über uns. Gebt uns Klarheit und vor allem:
Gebt uns eine Zukunft, auf die wir uns freuen können.
Was denkt ihr?
EchtUnperfekt 🙂
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