Warum fühlen sich so viele verloren?

Junge Menschen stehen vor großen Herausforderungen. Viele haben das Gefühl, dass ihnen die Motivation fehlt und sie keine klare Perspektive für ihre Zukunft haben. Vielleicht kennt ihr das auch: Du strengst dich in der Schule an, aber fragst dich, wofür das Ganze? Oder du vergleichst dein Leben mit dem, was du auf Instagram oder TikTok siehst, und denkst, dass du nie so erfolgreich oder glücklich sein wirst?

Ich möchte in diesem Beitrag darüber sprechen, warum so viele Jugendliche mit fehlender Motivation kämpfen und was helfen könnte, um wieder Hoffnung und einen Sinn im Leben zu finden.

Viele Jugendliche fühlen sich überfordert, weil von ihnen erwartet wird, oder sie das Gefühl haben, dass dies erwartet wird, in allen Lebensbereichen perfekt zu sein. Gute Noten, sportlich sein, ein spannendes Hobby haben, Freundschaften pflegen und gleichzeitig immer gut drauf sein, das ist einfach zu viel. Manchmal fühlt es sich an, als ob man nie gut genug ist. Und wenn man dann noch sieht, dass selbst Erwachsene mit finanziellen Sorgen, Stress und Unsicherheiten kämpfen, fragt man sich schnell: „Warum soll ich mich überhaupt anstrengen?“

Sinnkrise: Wofür mache ich das alles?

Ein großes Problem ist, dass viele Jugendliche nicht wissen, wofür sie das alles machen. Früher gab es einen klaren Weg: Schule, Ausbildung oder Studium, dann ein sicherer Job, ein eigenes Haus und eine Familie. Heute ist das nicht mehr so einfach. Viele haben Angst, dass sie trotz harter Arbeit später keinen guten Job bekommen oder nicht genug Geld verdienen, um sich ein sicheres Leben aufzubauen. Wenn die Zukunft so unsicher erscheint, ist es schwer, motiviert zu bleiben.

Soziale Medien verstärken das Gefühl, nicht genug zu sein. Auf Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube sehen wir Influencer, die scheinbar ein perfektes Leben führen: teure Reisen, schöne Kleidung, luxuriöse Wohnungen. Doch was man oft nicht sieht, sind die Probleme hinter den Kulissen. Viele Influencer zeigen nur die schönen Seiten ihres Lebens, aber nicht den Stress, den Druck oder die Unsicherheiten, mit denen sie selbst kämpfen. Trotzdem vergleichen sich viele Jugendliche mit diesen scheinbar perfekten Bildern – und fühlen sich schlecht, wenn ihr eigenes Leben nicht so aufregend oder erfolgreich aussieht.

Auch ein Problem ist die Angst zu scheitern. Viele Jugendliche haben nie gelernt, dass Fehler etwas völlig Normales sind. Stattdessen haben sie das Gefühl, dass jeder Fehler eine Katastrophe ist. Doch wer immer nur Angst vor Fehlern hat, traut sich irgendwann gar nichts mehr zu. Dabei ist es ganz normal, mal zu scheitern – das gehört zum Leben dazu. Wichtig ist nicht, dass man nie hinfällt, sondern dass man wieder aufsteht und weitermacht.

Die Folgen der Corona-Pandemie:

Die letzten Jahre haben es für viele Jugendliche noch schwieriger gemacht, Motivation zu finden. Durch Homeschooling und soziale Isolation haben viele den Anschluss verloren. Wer lange Zeit keine normalen Tagesabläufe hatte, für den ist es schwer, wieder in einen geregelten Alltag zu kommen. Viele haben sich daran gewöhnt, in einer Art „Warteschleife“ zu sein und finden es schwer, wieder aktiv zu werden.

Nicht jeder Jugendliche bekommt genug Unterstützung, um herauszufinden, was er wirklich will. Viele wissen nicht, welche Stärken sie haben oder was sie später einmal machen möchten. Schulen bieten oft wenig Hilfe, wenn es darum geht, persönliche Interessen zu entdecken. Dabei wäre es so wichtig, dass junge Menschen die Möglichkeit bekommen, verschiedene Berufe, Hobbys und Lebenswege kennenzulernen.

Was könnte helfen, wieder Motivation zu finden?

Fehlende Motivation ist nichts, was von heute auf morgen verschwindet. Aber es gibt Dinge, die helfen können, um wieder Hoffnung und Orientierung zu bekommen.

Statt sich mit Influencern zu vergleichen, die ein unrealistisches Bild von Erfolg zeigen, sollte man sich echte Vorbilder suchen. Menschen, die ihren eigenen Weg gegangen sind, mit Höhen und Tiefen. Erfolg sieht nicht immer perfekt aus, und das ist völlig okay.

Viele Jugendliche würden sich wünschen, wenn der Unterricht stärker mit dem echten Leben zu tun hätte. Warum lernen wir in der Schule kaum etwas über Steuern, Mietverträge oder wie man mit Geld umgeht? Es wäre wichtig, dass Bildung nicht nur aus Theorie besteht, sondern auch praktische Inhalte vermittelt.

Niemand ist perfekt. Wer Angst vor Fehlern hat, wird sich nie etwas trauen. Es ist wichtig, eine neue Einstellung zum Scheitern zu entwickeln. Jeder Fehler ist eine Chance, etwas zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Es ist okay, wenn man nicht sofort weiß, was man im Leben machen möchte. Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo und seinen eigenen Weg. Wichtig ist, dass man sich nicht von Druck oder Vergleichen entmutigen lässt, sondern sich Schritt für Schritt mit den eigenen Zielen beschäftigt.

Motivation entsteht durch Sinn und Unterstützung

Viele Jugendliche fühlen sich verloren, weil sie nicht wissen, wofür sie sich anstrengen sollen. Die Welt verändert sich schnell, und oft fehlt eine klare Orientierung. Doch das bedeutet nicht, dass es keine Möglichkeiten gibt. Motivation kommt dann zurück, wenn man merkt, dass sich Anstrengung lohnt und man seinen eigenen Weg finden kann.

Es braucht mehr echte Vorbilder, mehr praxisnahe Bildung und eine Gesellschaft, die Jugendliche nicht nur fordert, sondern auch unterstützt. Denn nur wenn junge Menschen das Gefühl haben, dass sie wichtig sind und ihre Zukunft selbst gestalten können, finden sie wieder die Motivation, für ihre Träume zu kämpfen. Davon bin ich überzeugt.

Und wenn du dich gerade selbst verloren fühlst: Du bist nicht allein. Es ist völlig in Ordnung, nicht sofort alle Antworten zu haben. Wichtig ist, dass du nicht aufgibst und deinen eigenen Weg suchst, Schritt für Schritt.

EchtUnperfekt 🙂


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