ohne schlechtes Gewissen!

Wir leben in einer Gesellschaft, in der es völlig normal ist, Versicherungen abzuschließen, Rabatte zu nutzen oder bei Angeboten zuzuschlagen. Doch wenn es um staatliche Unterstützung geht, haben viele plötzlich ein mulmiges Gefühl. „Was denken die anderen?“, „Habe ich das überhaupt verdient?“, „Andere kommen doch auch ohne Hilfe aus …“, solche Gedanken halten viele davon ab, Hilfen zu beantragen, die ihnen eigentlich zustehen. Auch die Beantragung selbst ist eine Hürde, die man erstmal überwinden muss.

Doch lass mich dir eines sagen: Es ist dein gutes Recht, Unterstützung zu nutzen, wenn du sie brauchst. Egal, ob du eine Ausbildung machst, Kinder hast oder in Rente bist, das Leben bringt immer wieder Phasen mit sich, in denen es finanziell knapp werden kann. Und genau dafür gibt es Hilfen. Nicht aus Mitleid, sondern weil unser Sozialstaat so aufgebaut ist, dass jeder Mensch ein würdevolles Leben führen kann.

Hilfen in der Ausbildung, damit du dich aufs Lernen konzentrieren kannst

Die Ausbildungszeit ist oft finanziell herausfordernd. Aber niemand sollte aus Geldgründen auf eine gute Zukunft verzichten müssen!

• Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) hilft dir, wenn dein Ausbildungsgehalt nicht ausreicht.

• BAföG gibt es für schulische Ausbildungen, oft sogar als Zuschuss, den du nicht zurückzahlen musst.

• Kindergeld steht deinen Eltern bis zu deinem 25. Geburtstag zu – auch wenn du in der Ausbildung bist.

Mein Tipp: Viele Azubis wissen nicht, dass sie zusätzlich Wohngeld oder sogar Bürgergeld beantragen können, wenn das Geld knapp ist. Lass dich beraten, du hast nichts zu verlieren!

Unterstützung für Familien, weil Kinder unser Leben bereichern, aber auch kosten

Kinder sind das Schönste im Leben, aber sie bringen auch finanzielle Herausforderungen mit sich. Zum Glück gibt es Unterstützung, damit jede Familie gut über die Runden kommt:

• Kindergeld (aktuell 250 € pro Monat und Kind) bekommt jede Familie.

• Kinderzuschlag (bis zu 292 € pro Monat) gibt es für Familien mit niedrigem Einkommen.

• Elterngeld hilft dir, wenn du nach der Geburt weniger oder gar nicht arbeitest (ca.1 Jahr).

• Unterhaltsvorschuss springt ein, wenn der andere Elternteil nicht zahlt.

• Bildung und Teilhabe (BuT) sorgt dafür, dass Kinder aus einkommensschwachen Familien an Klassenfahrten, Sport oder Nachhilfe teilnehmen können.

Mein Tipp: Falls du nicht sicher bist, ob du Anspruch auf eine Unterstützung hast, nutze den Kinderzuschlags-Rechner auf der Webseite der Familienkasse. Oft sind mehr Hilfen möglich, als du denkst!

Rente: Unterstützung für ein würdevolles Leben im Alter

Viele ältere Menschen haben Angst, im Alter nicht genug Geld zu haben. Doch auch hier gibt es Möglichkeiten, finanzielle Entlastung zu bekommen:

• Grundsicherung im Alter hilft, wenn die Rente nicht reicht.

• Wohngeld für Rentner kann beantragt werden, wenn man keine Grundsicherung bekommt.

• Mütterrente sorgt dafür, dass Kindererziehung in der Rente angerechnet wird.

• Pflegegeld oder Unterstützung für pflegende Angehörige entlastet Familien, die sich um Angehörige kümmern.

Mein Tipp: Lass dich frühzeitig beraten. Viele ältere Menschen verzichten aus Scham auf Hilfen, obwohl sie ihnen zustehen. Dabei sind genau diese Unterstützungen dafür da, dass niemand in Armut leben muss.

Noch mehr Hilfen, wenn es finanziell eng wird

Manchmal gibt es Phasen im Leben, in denen das Geld einfach nicht reicht. Sei es durch Krankheit, einen Jobverlust oder eine unerwartete Krise. Auch dafür gibt es Unterstützung:

✅ Sozialhilfe, wenn man dauerhaft nicht arbeiten kann.

✅ Härtefallfonds, falls eine besondere Notlage vorliegt.

✅ Tafeln und Sozialkaufhäuser, die Lebensmittel und Kleidung günstiger anbieten.

✅ Zuschüsse für Schulmaterialien, damit Kinder mit den richtigen Utensilien starten können.

Warum du Hilfe annehmen solltest, ohne schlechtes Gewissen!

Niemand sollte sich schlecht fühlen, wenn er Unterstützung bekommt. Unser Sozialsystem ist genau dafür da, damit niemand durch die Maschen fällt. Es geht nicht darum, „jemandem auf der Tasche zu liegen“, sondern darum, sich selbst und seiner Familie ein stabiles Leben zu ermöglichen.

Ich ermutige dich: Trau dich, Anträge zu stellen. Frag nach Unterstützung. Hol dir, was dir zusteht. Und lass dir von niemandem einreden, dass das falsch wäre. Jeder Mensch hat das Recht auf ein gutes Leben auch du!

Hast du Fragen oder bist unsicher, wo du anfangen sollst? Dann gibt es Beratungsstellen, die dir kostenlos helfen. Du bist nicht allein!

EchtUnperfekt 🙂


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