Warum der Zusammenhalt schwindet.
In den letzten Jahren hören wir immer wieder den Begriff der „Ellenbogen-Gesellschaft“. Fühlt ihr euch manchmal auch so, als würde der Zusammenhalt schwinden und jeder nur noch an sich denken? In meinem heutigen Beitrag möchte ich mit euch gemeinsam darüber nachdenken, warum es sich so anfühlt, als würden wir immer stärker in eine solche Gesellschaft abdriften. Themen wie die Corona-Pandemie, die heutigen Arbeitsbedingungen und die unsichere Zukunft der Rente spielen dabei eine große Rolle. Aber auch der Geburtenrückgang, politische Entscheidungen und die Rahmenbedingungen in Schulen und Berufen beeinflussen unser Miteinander.
Pandemie
Während der Corona-Pandemie habe ich erlebt, wie schnell sich das gesellschaftliche Miteinander verändern kann. Am Anfang gab es viel Solidarität, doch irgendwann wich sie einem starken Selbstschutz, der den Blick auf das Gemeinsame verschwimmen ließ. Diese Erfahrung hat mich nachdenklich gemacht. Was passiert in Krisenzeiten mit unserem Zusammenhalt? Ist es natürlich, dass jeder erst einmal an sich denkt? Oder haben sich unsere Werte verändert? Doch nicht nur die Pandemie hat diesen Wandel beschleunigt, auch wirtschaftliche und soziale Herausforderungen tragen ihren Teil dazu bei.
Im beruflichen Alltag sehe ich immer wieder, wie Eigeninteressen und Konkurrenz den Ton angeben. Besonders in meinem Beruf als Pädagogin fällt mir auf, dass der Druck, in einer leistungsorientierten Gesellschaft zu bestehen, den Teamgeist oft in den Hintergrund drängt. Dabei sollten gerade Bildungseinrichtungen Orte sein, an denen Zusammenarbeit und Gemeinschaft gefördert werden. Wenn Kinder und Jugendliche schon früh lernen, dass es wichtiger ist, sich durchzusetzen als zusammenzuhalten, was bedeutet das für unsere Zukunft? Ein gesundes Miteinander entsteht nicht von selbst, es muss bewusst gefördert werden.
Rente
Ein Thema, das mich persönlich sehr beschäftigt, ist die Unsicherheit in Bezug auf die Rente. Früher hatten viele Menschen eine klare Vorstellung davon, dass sie im Alter abgesichert sein würden. Heute sieht die Realität oft anders aus. Rentner, die sich ihren Lebensunterhalt nicht mehr leisten können, gehören längst nicht mehr zu Einzelfällen. Diese Unsicherheit begleitet viele von uns und beeinflusst, wie wir unser Leben planen. Wie geht ihr mit diesen Sorgen um? Habt ihr eine Strategie oder verdrängt ihr das Thema, weil es so erdrückend ist? Ich merke immer wieder, dass diese Frage nicht nur jeden Einzelnen betrifft, sondern unsere gesamte Gesellschaft.
Doch nicht nur die Zukunft der Rente, sondern auch der Geburtenrückgang wirft Fragen auf. Weniger Kinder bedeuten nicht nur eine Veränderung der Bevölkerungsstruktur, sondern haben auch direkte Auswirkungen auf unser Sozial- und Gesundheitssystem. Wer finanziert später die Renten? Wie können wir einander unterstützen, wenn immer weniger junge Menschen nachkommen? Ich frage mich oft, ob wir als Gesellschaft zu sehr auf kurzfristige wirtschaftliche Interessen setzen, statt langfristig zu planen.
Politik
Auch die Politik spielt hier eine entscheidende Rolle. Oft habe ich das Gefühl, dass politische Entscheidungen nicht das Wohl der Allgemeinheit im Blick haben, sondern von wirtschaftlichen Interessen geleitet werden. Gerade als Pädagogin und Mutter spüre ich, dass viele politische Maßnahmen nicht dort ankommen, wo sie wirklich gebraucht werden. Das kann frustrieren und das Gefühl verstärken, dass man als Einzelner wenig bewirken kann. Aber genau deshalb ist es so wichtig, sich auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu suchen.
Bildungssystem
Die Rahmenbedingungen in Schulen und Ausbildungsstätten sind ein weiterer Spiegel unserer gesellschaftlichen Entwicklung. Bildung sollte die Basis für eine starke Gemeinschaft sein. Doch was passiert, wenn Überlastung, Lehrermangel und zu wenig individuelle Förderung dazu führen, dass Kinder nicht nur in ihrem Wissen, sondern auch in ihrer sozialen Kompetenz zu kurz kommen? Schule sollte nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung sein, sondern auch ein Raum, in dem Empathie, Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung gefördert werden. Leider gerät dieser Gedanke im Alltagsstress oft in den Hintergrund.
Trotz all dieser Herausforderungen glaube ich daran, dass wir gemeinsam etwas verändern können. Jede Krise birgt auch Chancen. Vielleicht ist es gerade jetzt an der Zeit, neue Wege zu gehen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt bewusst zu stärken. Ich möchte daran festhalten, dass wir als Gemeinschaft stark sind, wenn wir einander unterstützen.
Ich hoffe, dass dieser Beitrag einige von euch zum Nachdenken anregt. Fühlt ihr euch manchmal genauso? Ich würde mich freuen, wenn wir gemeinsam darüber sprechen.
EchtUnperfekt 🙂
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