Warum demokratische Bildung wichtig ist.
Demokratie, ein großes Wort, das oft in den Nachrichten oder in politischen Diskussionen fällt. Aber was bedeutet Demokratie eigentlich? Und warum ist es wichtig, dass wir schon in der Kita und in der Schule damit anfangen, demokratische Werte zu vermitteln? In diesem Blogbeitrag möchte ich erklären, was Demokratiebildung bedeutet, warum sie für Kinder und Jugendliche so wichtig ist und welche Vor- und Nachteile es haben kann, wenn wir demokratische Werte vermitteln, oder auch nicht.
Was bedeutet Demokratiebildung?
Demokratiebildung bedeutet, dass Kinder und Jugendliche lernen, was Demokratie ist und wie sie funktioniert. Es geht darum, Werte wie Gleichberechtigung, Respekt, Toleranz und Mitbestimmung zu vermitteln. In der Kita und in der Schule heißt das zum Beispiel, dass Kinder lernen, ihre Meinung zu sagen, zuzuhören, wenn andere sprechen, und gemeinsam Entscheidungen zu treffen.
Stell dir vor, die Kinder in einer Kita dürfen abstimmen, welches Spiel sie als Nächstes spielen möchten. Oder in der Schule wird gemeinsam diskutiert, welche Regeln für die Pause gelten sollen. Das sind kleine Beispiele, wie Demokratie im Alltag gelebt werden kann.
Warum ist Demokratiebildung in Kita und Schule wichtig?
Kinder sind neugierig und wollen die Welt verstehen. Sie haben viele Fragen und eigene Ideen. Wenn wir ihnen schon früh zeigen, dass ihre Stimme zählt, stärkt das ihr Selbstbewusstsein und ihr Verantwortungsgefühl. Demokratiebildung hilft ihnen, zu verantwortungsvollen und demokratisch denkenden Menschen heranzuwachsen, die sich für ihre Rechte und die Rechte anderer einsetzen.
Aber warum fangen wir damit schon in der Kita an? Ganz einfach: Weil Kinder schon früh lernen können, was Fairness bedeutet und wie man Konflikte friedlich löst. Wenn sie später in der Schule oder im Berufsleben sind, haben sie dann schon eine gute Grundlage, um sich in einer demokratischen Gesellschaft zurechtzufinden.
Was sind die Vorteile, wenn wir demokratische Werte vermitteln?
Stärkung der Persönlichkeit: Kinder und Jugendliche, die lernen, ihre Meinung zu äußern und Entscheidungen zu treffen, werden selbstbewusster. Sie wissen, dass ihre Stimme wichtig ist.
Respekt und Toleranz: Demokratiebildung fördert den Respekt vor anderen Meinungen und Kulturen. Kinder lernen, dass nicht alle gleich denken müssen und dass das auch okay ist.
Konfliktlösung: Wenn Kinder früh lernen, wie man Kompromisse findet, können sie später besser mit Konflikten umgehen.
Engagement: Demokratiebildung ermutigt Kinder und Jugendliche, sich für ihre Gemeinschaft einzusetzen, sei es in der Schule, im Verein oder später in der Politik.
Ich erinnere mich an eine Situation als Schulbegleiterin, in der die Klasse gemeinsam entscheiden durfte, welches Thema sie für ein Projekt bearbeiten wollten. Es gab viele Vorschläge, und wir diskutierten lange, bis wir uns auf ein Thema einigten. Am Ende hatten wir nicht nur ein tolles Projekt, sondern die Schüler:innen haben auch gelernt, wie wichtig es ist, Kompromisse zu schließen und die Meinungen anderer zu respektieren. Solche Erfahrungen prägen einen fürs Leben.
Wie habt ihr Demokratie in eurer Kindheit erlebt? Gab es Situationen, in denen ihr mitbestimmen durftet? Oder wo hättet ihr euch gewünscht, mitbestimmen zu dürfen?
Gibt es auch Nachteile?
Manche Menschen fragen sich, ob es Nachteile geben könnte, wenn wir zu früh mit Demokratiebildung anfangen. Zum Beispiel: Werden Kinder überfordert, wenn sie zu viele Entscheidungen treffen müssen? Oder verlieren Erwachsene an Autorität, wenn Kinder zu viel mitbestimmen dürfen?
Diese Sorgen sind verständlich, aber oft unbegründet. Kinder und Jugendliche sind oft klüger und verantwortungsbewusster, als wir denken. Wichtig ist, dass die Mitbestimmung altersgerecht gestaltet wird. In der Kita kann das bedeuten, dass die Kinder zwischen zwei Spielen wählen dürfen. In der Schule können sie dann schon komplexere Themen diskutieren, wie zum Beispiel die Gestaltung des Schulhofs.
Mir fallen nicht wirkliche Nachteile ein, ein möglicher Nachteil könnte sein, dass Demokratiebildung Zeit und Geduld braucht. Es ist einfacher, Regeln einfach vorzugeben, als mit den Kindern gemeinsam zu diskutieren. Aber der Aufwand lohnt sich, denn am Ende stehen selbstbewusste und verantwortungsvolle Persönlichkeiten.
Was passiert, wenn wir demokratische Werte nicht vermitteln?
Wenn Kinder und Jugendliche nicht lernen, was Demokratie bedeutet, kann das schwerwiegende Folgen haben. Sie könnten später Schwierigkeiten haben, ihre Meinung zu vertreten oder Konflikte friedlich zu lösen. Ohne demokratische Bildung besteht auch die Gefahr, dass sie anfälliger für autoritäre Strukturen werden, weil sie nie gelernt haben, wie wichtig Mitbestimmung und Respekt sind.
Stellt euch eine Gesellschaft vor, in der niemand mehr weiß, was Demokratie bedeutet. Frage mich dann, wer würde sich dann für die Rechte anderer einsetzen? Wer würde darauf achten, dass alle fair behandelt werden? Demokratie ist nicht selbstverständlich, sie muss gelernt und gelebt werden.
Demokratiebildung: Ein Gewinn für alle!
Demokratiebildung ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie hilft Kindern und Jugendlichen, zu starken und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten heranzuwachsen. Gleichzeitig stärkt sie den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Ja, es braucht Zeit und Geduld, aber die Mühe lohnt sich.
Was denkt ihr: Sollte Demokratiebildung ein fester Bestandteil in jeder Kita und Schule sein? Oder gibt es Situationen, in denen ihr das anders seht?
Ich freue mich auf eure Gedanken und Erfahrungen!
EchtUnperfekt 🙂
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